Die Anlage eines Luderplatzes ist eine bewährte Methode, um Raubwild gezielt zu bejagen.
Da aktuell in Jagdforen täglich über Luderplätze und die Raubwildjagd diskutiert wird, möchte ich in diesem Beitrag meine bewährte Methode vorstellen und mit Ihnen teilen.
Die Standortwahl: Das A und O für einen erfolgreichen Luderplatz
Der richtige Standort ist entscheidend, um einen attraktiven Luderplatz zu schaffen. In meinem Beispiel fiel die Wahl auf eine Wiese, die von Wald umgeben ist und an einen Bachlauf grenzt. Bei früheren Ansitzen auf Schalenwild konnte ich hier regelmäßig Raubwild beobachten. Eine vorhandene, geschlossene Kanzel in der Nähe bietet den perfekten Ansitzplatz, auch wenn sie für den winterlichen Einsatz noch optimiert werden muss – mehr dazu in einem gesonderten Beitrag.
Den genauen Platz festlegen
Auf der Wiese suchte ich in etwa 70-80 Metern Entfernung zur Kanzel nach einem passenden Platz. Neben einer kleinen Kiefer wurde ich schließlich fündig. Ein Baum direkt neben dem Luderplatz bietet zusätzlich die Möglichkeit, eine Wildkamera anzubringen - dass ist essentiell., um den Platz effektiv zu überwachen.
Bei der Auswahl des genauen Standorts ist es außerdem wichtig, unbedingt auf die Hauptwindrichtung Rücksicht zu nehmen. Das gilt natürlich nicht nur für den Luderplatz, sondern ist eine Grundvoraussetzung für jegliche jagdlichen Vorhaben, um unnötige Witterung durch das Wild zu vermeiden.
Luder ausbringen: Kombination aus Langzeit- und Kurzzeitlockung
Für den Luderplatz setze ich immer auf eine Kombination aus zwei verschiedenen Lockmitteln:
1. Langzeitlockung: Ich verwende hier die Wildmagnet Lockung, da sie auch über längere Zeiträume ihren Duft behält und das Raubwild anzieht, selbst wenn ich den Platz einmal längere Zeit nicht kontrollieren kann.
2. Kurzzeitlockung: Ergänzend dazu bringe ich Hundefutter oder Fischfutter-Pellets als “Leckerli” aus. Diese dienen als sofortige Belohnung, wenn das Raubwild den Platz aufsucht. Wenn ich ein Marder oder Fuchs wäre, hätte ich schließlich auch gerne etwas zu futtern.
Wildmagnet Lockung richtig anwenden
Um die Wildmagnet Lockung zu aktivieren, nehme ich einen ca. 25 cm langen, fingerdicken Holzstock, drücke ihn etwa 5-10 cm in die Erde und gebe einen kleinen Tropfen Wildmagnet darauf. Ein Foto davon zeigt die einfache, aber effektive Anwendung. Dieses Lockmittel funktioniert dauerhaft und sorgt dafür, dass der Platz attraktiv bleibt, auch wenn er nicht täglich besucht wird.
Hundefutter oder Fisch-Schwimmfutter-Pellets
• Hundefutter: Zwei Hände voll Hundefutter werden breit über den Luderplatz und die Wiese verteilt. Wichtig: Nicht zu viel, damit nichts gammelt.
• Fisch-Schwimmfutter-Pellets: Diese Pellets sind sehr feuchtigkeitsbeständig und bleiben auch bei schlechtem Wetter stabil. Dadurch eignen sie sich hervorragend für den Luderplatz.
Überwachung mit der Trailcam 4G Pro Wildkamera: Überblick behalten
Sobald der Luderplatz angelegt ist, montiere ich eine Wildkamera an dem Baum in der Nähe. Die Trailcam ermöglicht es mir, ohne zusätzliche Störungen einen Überblick zu erhalten, welche Tiere den Platz aufsuchen. So kann ich den Erfolg des Luderplatzes überwachen und gezielt jagdliche Aktivitäten planen.
Beispiel aus der Praxis:
Unser Luderplatz wurde am 23. Dezember angelegt. Bereits wenige Tage später zeigte die TRAILCAM, dass fast jede Nacht Raubwild den Platz frequentiert. In der Zwischenzeit habe ich den Platz nur einmal besucht, um die Wildmagnet Lockung aufzufrischen und zwei Hände voll Hundefutter auszubringen. Dieser minimalinvasive Ansatz reduziert Beunruhigungen und maximiert den Erfolg.
Nächste Schritte: Der erste Ansitz - Jagderfolg sicherstellen
In den kommenden Tagen werde ich den Luderplatz für den ersten gezielten Ansitz nutzen. Mit den Erkenntnissen aus der Trailcam und der richtigen Vorbereitung stehen die Chancen gut, das erste Stück Raubwild zu entnehmen.
Ausblick: Die perfekte Raubwild-Kanzel
Auch wenn die Kanzel am Luderplatz für Ansitze genutzt werden kann, gibt es Verbesserungspotenzial. Sie ist nicht winddicht, hat keine Mondklappe und die Sitzhöhe sowie Gewehrauflage sind suboptimal. Im RevierKonzept 4.0 zählen zu den attraktiven Bereichen nicht nur Lebensräume für das Wild, sondern auch optimierte jagdliche Einrichtungen, die dem Jäger komfortable und effiziente Ansitzmöglichkeiten bieten. Aus diesem Grund widmen wir einen der nächsten Beiträge der Optimierung dieser Kanzel zur perfekten Raubwild-Kanzel – damit der winterliche Ansitz noch erfolgreicher wird.
Teilen Sie Ihre Erfahrungen und diskutieren Sie mit!
Ich freue mich darauf, Ihre Meinungen und Erfahrungen zum Thema Luderplatz und Raubwildjagd zu hören. Schreiben Sie Ihre Fragen, Anregungen oder eigenen Ansätze gerne in die Kommentare dieses Blogs. Der Austausch von Wissen und Erfahrungen ist für uns Jäger eine wichtige Grundlage, um uns gegenseitig weiterzuentwickeln und noch erfolgreicher zu werden. Lassen Sie uns gemeinsam diskutieren und voneinander lernen!
Weidmannsheil, Mario Held - TRAILCAM.at
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